BORG-Mistelbach: Schülerin errang 3. Platz bei der "Philosophie-Olympiade NÖ"
Am 25. und 26. Jänner 2016 fand in Krems die Philosophieolympiade der höheren Schulen Niederösterreichs statt. Das BORG Mistelbach war mit den SchülerInnen Katharina Waiglein (8B), Bogdan Micic (7C) und Elias Schuch (8C), begleitet von Prof. Robert König, vertreten, die sich zuvor als die drei bestplatzierten in einem internen Schulbewerb dafür qualifiziert hatten.
Die angereisten KontrahentInnen hatten den Auftrag, innerhalb von 4 Stunden einen Essay zu einem von 4 vorgegebenen Philosophenzitaten zu verfassen. Diese Zitate handelten von: Willensfreiheit (M. Gabriel), Gewalt (J.P. Sartre), Vergänglichkeit (B. Pascal), Besitz (M. Friedman). "Erst einmal fühlte ich mich etwas ins kalte Wasser gestoßen, da wir gleich, nachdem wir angekommen waren, einen Essay zu schreiben hatten, was den Kopf einigermaßen zum Rauchen bringen kann." (Bogdan Micic) - Die SchülerInnen mussten zusätzlich ihre Handys abgeben und das Internet wurde an den Computern unverfügbar gemacht, sodass jeder nur aus seinen eigenen Gedanken schreiben konnte. Während im Anschluss ein 12-köpfiges JurorInnenteam aus LehrerInnen in einer fünfstündigen Sitzung die 31 Essays einer Beurteilung inkl. Abstimmung und Punkteverteilung unterzog, bot man anhand einer geführten Besichtigung der historischen Innenstadt Krems ein angenehmes Rahmenprogramm für die SchülerInnen.
Danach folgte ein Abendessen und ein Vortrag von Kurt Kotrschal, den die mit der Philosophieolympiade zusammenarbeitende Kremser Humanistische Gesellschaft organisiert hatte und der den ersten Tag der Olympiade beschloss. Mit dem Bus ging es sodann in eine Herberge in St. Pölten zum Nachtquartier. Über den zweiten Tag erstreckten sich hierauf noch die Rückreise nach Krems und die feierliche Siegerehrung mit Ansprachen, musikalischem Rahmenprogramm sowie Buffet. Die BORG Mistelbach Schülerin Katharina Waiglein (8B) konnte mit einem exzellenten Essay zum Thema "Gewalt" den 3. Platz erreichen und wird somit im April am Bundesbewerb in Salzburg teilnehmen.
Die besondere Atmosphäre auf der Philosophieolympiade schöpfte sich jedoch überdies daraus, dass alle SchülerInnen einander von Beginn an mit einer Problematisierung der Wettbewerbsfähigkeit von Philosophie begegneten. "Der Vorgang, philosophische Gedanken zu bewerten und das auch noch mit einem vergleichsweise simplen System, ist selbst höchst unphilosophisch." (Elias Schuch) Deshalb stand gar nicht so sehr das Gewinnenwollen im Vordergrund als vielmehr eine Begegnung mit Gleichgesinnten: "Alle schrieben dem Denken selbst noch einen Wert zu und keiner ließ sich vom modernen anti-philosophischen Mainstream mitreißen. Auch wenn sich alle in diesem Punkt gleich waren, war jeder von einer individuellen Weltanschauung und gleichzeitig von einer unglaublichen philosophischen Offenheit, die sämtliche Teilnehmer mit einem erweiterten Horizont beschenkten. Genau das ist der Sinn der Philosphien und genau das ist der wahre Wert dieser Veranstaltung." (Elias Schuch) Dem Veranstalterteam rund um Dr. Rudolf Pölzer (Stiftsgymnasium Melk), der AG der PuP LehrerInnen Niederösterreichs und der Kremser Humanistischen Gesellschaft ist eine lehrreiche, horizonterweiternde und vergnügliche Philosophieolympiade in absolut kollegialer Atmosphäre gelungen, die schon nächstes Jahr einer Wiederholung harrt. Wer aus dem BORG Mistelbach wird wohl dann dabei sein?
Dr. Robert König, Psychologie- und Philosophie-Lehrer am BORG Mistelbach
Zur Schulhomepage: BORG Mistelbach
Dazu die Fotos zur Veranstaltung in Krems