Wiener Landeswettbewerb 2014

Preisverleihungsworkshop am Ella Lingens Gymnasium


Am 14. März 2014 fand zum zweiten Mal am Ella Lingens Gymnasium der Preisverleihungsworkshop für die Wiener Philosophieolympiade statt, zu dem - teils in Begleitung ihrer Philosophielehrenden - die siegreichen Teilnehmer/innen des Wettbewerbs kamen. Auch zwei der sechs Jurymitglieder waren beim Workshop anwesend.

Univ. Ass. Johanna Gaitsch vom Institut für Philosophie der Universität Wien konnte als Workshopleiterin gewonnen werden und hielt den Workshop passend zum vierten Thema des Landeswettbewerbes: "Science Fiction in der Philosophie - Technologische Eingriffe in die menschliche Natur zwischen Machtfantasie und Ohnmachtsangst".

Dabei ging es um die Frage, inwieweit medizinische und gentechnische Entwicklungen, welche die Lebensdauer von Menschen merklich verlängern, deren kognitive Fähigkeiten ungeahnt erweitern und die psychische Belastbarkeit von Menschen vervielfachen, überhaupt wünschens- und anstrebenswert sind. In diesem Kontext diskutierte Johanna Gaitsch mit den Schüler/innen vor allem die Thesen von "Transhumanisten" am Beispiel des Oxforder Philosophieprofessors Nick Bostrom. In einem sehr intensiven Dialog bedachten die Workshop-Teilnehmer/innen verschiedenste Implikationen eines solchen "perfektionierten" menschlichen Lebens, bezogen im Hintergrund der historischen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus kritisch Stellung zu eugenetischen Ideen, die die menschliche Freiheit und Autonomie gefährden, und nahmen viele der kritischen Einwände vorweg, die etwa auch Jürgen Habermas in die Debatte eingebracht hatte. Der Workshop endete mit Hannah Arendts Erkenntnis, dass sich die menschlichen Lebensbedingungen weiterhin wandeln mögen, jedoch dies nichts an der prinzipiellen Bedingtheit des Menschen ändert.

Nach diesem fast zweistündigen intensiven Gespräch wurden Urkunden und Preise überreicht, die dankenswerter Weise von der Buchhandlung "Freundensprung" und von den Zeitungen "Der Falter" und "Der Standard" zur Verfügung gestellt wurden. In diesem Jahr gewann Esther Mahr aus dem Schottengymnasium den Wettbewerb. Zweiter wurde Oliver Jakovljevic (Goethegymnasium, Wien 14) und dritte Anna Sattlegger (BRG Krottenbachstraße, Wien 19). Gemeinsam mit Lukas Tarra (vierter Platz - Neunlandschulen, Wien 10) werden die siegreichen Schüler/innen Wien beim Bundeswettbewerb im Rahmen der philosophischen Akademie in Graz (6. - 9. April 2014) vertreten!
Wir gratulieren den Sieger/innen und allen anderen Preisträger/innen herzlich!

Bei einem kleinen Buffet fand der Workshop ein gemütliches Ende. Vielen Dank an alle, welche die Philosophieolympiade und den Preisverleihungsworkshop am 14. März unterstützt und ermöglicht haben.

Paul Geiß