Der Bundeswettbewerb ...
Josef Bruckmoser, Salzburger Nachrichten 16.04.2013
Der Bundeswettbewerb der Philosophie-Olympiade fand kürzlich in St. Virgil Salzburg statt. Die Erstplatzierten Theo Anders und Julia Zachenhofer vertreten Österreich im Mai bei der 21. Internationalen Philosophie-Olympiade in Odense, Dänemark. „Im Kontext der Marktideologen regrediert das Streben nach Wissen zu einem Streben nach Konformität mit den Anforderungen, die in der Wirtschaft gerade en vogue zu sein scheinen. Auch die Philosophie soll sich gemäß jener Logik den Postulaten des Weltmarktes fügen und darauf bedacht sein, den von Unternehmen oktroyierten Kompetenzen (Verwertbarkeit, Flexibilität, Rentabilität) Genüge zu tun.“
„Wer Interesse für Philosophie zeigt und diese Disziplin womöglich studiert, ist in der Kosten-Nutzen-Rechnung naturgemäß einem Biochemiker oder Genetiker unterlegen. Somit verliert die Philosophie bei den Wissensmanagern jeden Kredit, denn die Frage nach dem Output seines Denkens kann der Philosoph nur mühevoll beantworten und das ist auch gut so, denn die kritische Distanz gehört zu den Ureigenschaften der Philosophie.“ Theo Anders
„Traurig, dass es heutzutage nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder ich fahre im Windschatten der Korruption und des Egoismus oder ich füge mich und bin ewiger Zweiter. Was ist wertvoller? Erfolg oder Demokratie? Ha! Es ist doch schon mehr eine Ochlokratie (Herrschaft des Pöbels, Anm.), die hier herrscht.“
Julia Zachenhofer